Märkischer Kreis. (pmk) Auf der umfangreichen Tagesordnung des Kreistages standen neben der Haushaltsverabschiedung für 2024 noch weitere, wichtige Themen: darunter der Rettungsdienst, das Deutschlandticket... Kreistag entscheidet: Mehr Personal für die Kreisleitstelle

Einstimmig fiel der Beschluss, zusätzliche acht Stellen für die Kreisleitstelle sowie drei weitere Stellen für den Rettungsdienst in Herscheid zu schaffen. Symbolfoto © Raffi Derian / Märkischer Kreis

Märkischer Kreis. (pmk) Auf der umfangreichen Tagesordnung des Kreistages standen neben der Haushaltsverabschiedung für 2024 noch weitere, wichtige Themen: darunter der Rettungsdienst, das Deutschlandticket und die Kreismuseen.

Weit mehr als vier Stunden tagte der Kreistag im Kulturhaus Lüdenscheid. Im Fokus stand dabei der Haushalt 2024, der mit einem Gesamtvolumen von 775 Millionen Euro mehrheitlich verabschiedet wurde. Darüber hinaus wurden weitere, wichtige Entscheidungen getroffen.

Rettungsdienst, Brand- und Bevölkerungsschutz

Einstimmig fiel der Beschluss, zusätzliche acht Stellen für die Kreisleitstelle sowie drei weitere Stellen für den Rettungsdienst in Herscheid zu schaffen. Die Fraktionen waren sich einig, dass zusätzliches Personal erforderlich ist, um Notrufe und Einsätze entsprechend den rechtlichen Vorgaben bearbeiten zu können. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im Zeitraum von 2019 bis 2022 sind die Notrufe bzw. Anrufe für die Notfallrettung von circa 27.700 auf etwa 36.800 jährlich (+ 33 Prozent) sowie im Krankentransport von 10.800 auf etwa 14.300 (+ 32 Prozent) gestiegen. Anrufe im Bereich des Brandschutzes und der technischen Hilfeleistung haben um 38 Prozent zugenommen (von 5.000 auf 6.900), sonstige Anrufe und Vermittlungstätigkeiten sogar um 141 Prozent (etwa 35.600). Die hohen Zahlen hat die Kreisleitstelle des Märkischen Kreises längst nicht exklusiv. Ähnliche Steigerungen gibt es auch in benachbarten Kreisleitstellen.

Eine gutachterliche Berechnung hat ergeben, dass zur Bearbeitung der gestiegenen Fallzahlen acht Stellen zusätzlich für die Kreisleitstelle benötigt werden. Sechs entfallen dabei auf die Disposition der An- bzw. Notrufe (bislang 36 Mitarbeiter im 24-Stunden-Dienst), eine Stelle auf eine Praxisanleitung (Aus- und Weiterbildung der vorhandenen Disponenten sowie Schulung und Einarbeitung neuer Mitarbeiter) und eine Stelle auf die Technik der Kreisleitstelle (Administration Leitsystem, Datenpflege und technischer Dienst – bislang fünf Mitarbeiter).

Ein weiteres Gutachten der Fahrzeugvorhaltung in der Notfallrettung sieht zur bedarfsgerechten Abdeckung einen zusätzlichen Tages-Rettungswagen (RTW) in Herscheid vor. Für die Besetzung werden zwei weitere Notfallsanitäter und ein Rettungssanitäter benötigt. Im Gegenzug wird der dort aktuell stationierte Notfall-Krankentransportwagen abgezogen und als Krankentransportwagen in der Rettungswache Rosmart (Zentralstandort) eingesetzt.

Deutschlandticket

Der Kreistag beschloss darüber hinaus einstimmig, bedürftigen Menschen ein vergünstigtes Deutschlandticket anzubieten. Das Ticket wird ab dem 1. Januar 2024 vorerst bis April zum Preis von 39 Euro anstatt des regulären Preises von 49 Euro angeboten. Berechtigt dafür sind unter anderem Personen, die Leistungen nach dem Arbeitslosengeld II, dem Bürgergeld oder zur Grundsicherung im Alter erhalten. Ob es über den April hinaus zu einer Fortsetzung kommen wird, ist noch unklar. Das wird Thema im Kreistag im März 2024 sein. Entscheidender Punkt ist hierbei, ob Land und Bund die Finanzierung weiterhin vollständig übernehmen.

Kreismuseen

Mehrheitlich (bei 14 Gegenstimmen und drei Enthaltungen) entschied der Kreistag, dass die Museen der Burg Altena und das Deutsche Drahtmuseum in den Wintermonaten vom 9. Januar bis 22. März 2024 einen Tag weniger als gewohnt geöffnet bleiben. Die Maßnahme bringt Kosteneinsparungen in Höhe von rund 17.500 Euro. Neben dem traditionell geschlossenen Montag, werden die Museen der Burg Altena und das Deutsche Drahtmuseum in dem genannten Zeitraum nun auch dienstags für Besucher zu bleiben.

„Arbeitskreis Finanzen“

Darüber hinaus setzte der Kreistag mit Mehrheit durch, dass im kommenden Jahr ein „Arbeitskreis Finanzen“ gegründet wird. Den Antrag hatten die Fraktionen von SPD und CDU gemeinsam eingebracht. Ziel des Arbeitskreises ist es, sich insbesondere mit haushaltssichernden Maßnahmen zu befassen. Dem Gremium gehören Mitglieder der Kreistagsfraktionen an. Arbeitsergebnisse und Vorschläge werden dann als separater Tagesordnungspunkt in Sitzungen des Kreisausschusses behandelt.

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