Berlin/Iserlohn. (PM DKMS) Die Erkrankung der kleinen Iserlohnerin hat in den vergangenen Wochen viele Menschen von Iserlohn über Köln bis nach Berlin bewegt. Über... Stammzellspender:in für kleine Paulina gefunden – Iserlohnerin wird nun auf Transplantation vorbereitet

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Berlin/Iserlohn. (PM DKMS) Die Erkrankung der kleinen Iserlohnerin hat in den vergangenen Wochen viele Menschen von Iserlohn über Köln bis nach Berlin bewegt. Über 2.000 Menschen bestellten sich ein Registrierungsset nach Hause und gingen so den ersten Schritt auf dem Weg zum Lebensretter. Vor wenigen Tagen erfuhr Paulinas Familie, dass ein Spender ausgewählt wurde.

Die kleine Iserlohnerin wird bereits mit einer hoch dosierten Chemotherapie auf die bevorstehende Transplantation vorbereitet – auch wenn der Spender nicht optimal passt: „Schon nach wenigen Tagen war klar, dass aufgrund Paulinas besonderer Merkmalszusammensetzung ein perfekter Spender eher unwahrscheinlich ist, so dass man lediglich die Hoffnung auf einen „noch akzeptablen“ Spender hatte. Diese Einschätzung hat uns sehr zugesetzt und viele schlaflose Nächte bereitet. Die Spenden-Entnahme unter Corona-Bedingungen birgt zusätzliche Gefahren und Komplikationen, die wir eigentlich gern umgangen hätten. Als wir dann erfahren haben, dass der „Wunsch-Spender“ zur Spende bereit sei und alle Voraussetzungen erfüllt seien, waren wir sehr erleichtert. Eine überschwängliche Freude wird allerdings dadurch verhindert, dass wir wissen, dass letztlich leider kein optimaler Spender vorhanden ist und Paulina deshalb höheren Risiken ausgesetzt ist. Dennoch sichert uns dieser Spender die Hoffnung, dass Paulinas Leben gerettet werden kann!“, berichtet Mama Anna: „Aktuell erfolgt die Chemotherapie, eine Woche später die Knochenmarkstransplantation unter strengen Isolier-Bedingungen. Wir sind froh, dass wir im Klinikum die Möglichkeit erhalten, in dieser schweren Zeit bei unserer Tochter sein zu können, dies ist zur Zeit nicht in allen Kliniken selbstverständlich. Es ist eine Zeit, die durch viel Schmerz und Verzicht gekennzeichnet ist – für alle von uns auf unterschiedliche Weise. Nach der Transplantation folgt die Zeit des Hoffens und Bangens, dass Paulinas kleiner Körper wieder seine Arbeit aufnimmt. Wenn alles gut und planmäßig läuft, werden wir wohl ca. zwei Monate im Klinikum bleiben, bevor wir wieder nach Hause dürfen, um die nächsten Herausforderungen anzugehen.“

Unterdessen hat Paulines Schicksal bundesweit zu Registrierungsaufrufen geführt. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak wirbt auf seiner Homepage mit einem Video für die Unterstützung des lebensbedrohlich erkrankten einjährigen Mädchens, Hennig Krautmacher rief auf, die Roosters richteten einen gesamten Spieltag im Namen der kleinen Iserlohnerin aus, Bürgermeister Joithe (der selbst schon Stammzellen gespendet hat) setzte sich ein, genauso wie der Iserlohner Moderator und Schauspieler Thore Schölermann und viele weitere Firmen, Vereine, Organisationen und Einzelpersonen. Annika Schirmacher von der DKMS dankt allen, die sich für diesen Aufruf eingesetzt haben. „Jeder Einzelne schenkt Blutkrebspatienten auf der ganzen Welt Hoffnung und Mut auf ein zweites Leben. Dazu ist es unabdingbar, dass die Registrierungssets so schnell wie möglich zur DKMS zurückgeschickt werden.“

Auch Paulinas Eltern wenden sich an alle Menschen, die den Aufruf unterstützt haben: „Wir sind überwältigt von all der Resonanz und der Unterstützung, die uns in den letzten Wochen entgegengebracht worden ist – insbesondere durch die Iserlohner Bürger, Vereine und Institutionen. Es ist nicht selbstverständlich, dass so viele Menschen Zeit und Kraft aufgebracht haben, um uns bei dem Aufruf zu helfen. Viele sind in dieser schwierigen Zeit weit über ihre eigentlichen Grenzen hinausgegangen und das hat uns sehr berührt. Wir haben nicht damit gerechnet, welch große Welle der Unterstützung wir auslösen, können unsere Dankbarkeit für die Bemühungen jedes Einzelnen, auch für vermeintlich kleine Gesten, kaum in Worte fassen. Denn eines haben all die Menschen nämlich erreicht: uns das Gefühl zu vermitteln, auch in dieser schwierigen Zeit, in die man sich als Außenstehender kaum hineinversetzen kann, nicht allein zu sein.“

Jeder, der sich weiterhin registrieren möchte, kann das unter: www.dkms.de/paulina tun. Auch Geldspenden helfen Leben retten, da der DKMS für die Neuaufnahme eines jeden Spenders Kosten in
Höhe von 35 Euro entstehen.

DKMS-Spendenkonto, Kreissparkasse Tübingen
IBAN: DE64 6415 0020 0000 2555 56
Verwendungszweck: LPS 566

Über die DKMS
Die DKMS ist eine internationale gemeinnützige Organisation, die sich dem Kampf gegen Blutkrebs verschrieben hat. Sie wurde 1991 in Deutschland von Dr. Peter Harf gegründet und verfolgt seitdem mit mehr als 900 Mitarbeiter:innen das Ziel, möglichst vielen Menschen eine zweite Lebenschance zu geben. Dies ist ihr bis heute mit über 10 Millionen registrierten Lebensspendern durch die Vermittlung von Stammzellspenden mehr als 87.000-mal gelungen. Damit ist sie weltweit führend in der Versorgung von
Patientinnen und Patienten mit Stammzelltransplantaten. Neben Deutschland ist die Organisation in den USA, Polen, UK und Chile aktiv. In Indien hat sie gemeinsam mit dem Bangalore Medical Services Trust das Joint Venture DKMS-BMST gegründet; in Südafrika arbeitet die DKMS mit ihrem Partner The Sunflower Fund zusammen, denn: Wie die Organisation selbst kennt auch Blutkrebs keine Grenzen.

Darüber hinaus engagiert sich die DKMS im Bereich Medizin und Wissenschaft mit ihrer eigenen Forschungseinheit, um die Überlebens- und Heilungschancen von Patienten immer weiter zu verbessern. In ihrem Hochleistungslabor, dem DKMS Life Science Lab, setzt sie weltweit Maßstäbe bei der Typisierung potenzieller Stammzellspender:innen.

Redaktion

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