Iserlohn. (PM Stadt Is.) Leider sind Katastrophen Anstoß des Handelns. So auch nach dem Großbrand in Kesbern, bei dem zum Glück niemand verletzt wurde.
Dass eine junge Familie ihr zu Hause komplett verloren hat, bedauert die Stadt Iserlohn sehr und prüft jetzt die Löschwasserversorgung in dem abgelegenen Iserlohner Ortsteil.
Feuerwehr nach acht und zwölf Minuten mit 11.000 Litern Löschwasser am Einsatzort
Der Feuerwehr bot sich bei Eintreffen am Einsatzort bereits eine zu großen Teilen in Flammen stehende Scheune.
Das Feuer hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits so weit ausgebreitet, dass die Feuerwehr den Schwerpunkt auf das Schützen der umliegenden Gebäude legte. Dazu wurde mit mehreren Strahlrohren eine sogenannte Riegelstellung, also eine Art Wasserwand, erzeugt. Um diese aufrecht zu erhalten und weitere Löschmaßnahmen durchzuführen, reichten die mitgebrachten 11.000 Liter Löschwasser allerdings nicht aus. Deswegen musste eine weitergehende Löschwasserversorgung hergestellt werden: Dieses geschah durch Pendelverkehr zusätzlich angeforderter Tanklöschfahrzeuge sowie durch einen in etwa 900 Meter Entfernung gelegenen Löschteich. Diesen herzurichten und eine Schlauchleitung bis zur Einsatzstelle zu legen war allerdings aufgrund der „Verwilderung“ nicht leicht, gelang den Einsatzkräften mit Hilfe von Motorkettensägen dennoch.
Der Brand des Heulagers im Dachgeschoss übertrug sich schließlich über den gemeinsamen Dachstuhl auf das Wohnhaus. Hier wäre eine vollständige Brandwand erforderlich gewesen. Eine Lagerung von Heu in der Nähe der Wohnnutzung ist ein hohes Brandrisiko, weil Heu zur Selbstentzündung neigt.
Um das Feuer im Dachstuhl einzudämmen wurde eine Drehleiter mit Wasserwerfer eingesetzt (Verbrauch des Wenderohrs: 2.000 l/min. – davon waren zwei im Einsatz).
Um das Heu zu löschen, musste es auseinandergezogen und abgelöscht werden.
Die Unnutzbarkeit von Scheune und Wohnhaus war leider unvermeidbar.
Die Feuerwehr weist daher an dieser Stelle laut gewordene Vorwürfe sie sei insgesamt zu langsam und offenbar mit veralteten Hydrantenplänen unterwegs gewesen entschieden zurück.
Keiner der Hydranten, die im Ortsteil Kesbern verbaut sind, lieferte ausreichende Mengen Löschwasser. Selbst bei den Nachlöscharbeiten entnommene, geringe Wassermengen, führten zu leer gezogenen Leitungen und zu einer Überlastabschaltung einer Druckverstärkungspumpe.
Lösungen finden – Sofortmaßnahmen, um Zeichen zu setzen
Die Stadt Iserlohn kümmert sich bereits aktiv darum, dass der Löschwasserteich wieder hergerichtet wird. Außerdem wird geprüft, warum die Pflege des Teiches vor vielen Jahren eingestellt worden ist und wer für die Pflege verantwortlich war. Zusätzlich lässt die Verwaltung prüfen, welche weiteren Schritte kurzfristig möglich und sinnvoll sind. Unter anderem gibt es Überlegungen zu prüfen, ob eine trockene Rohrleitung vom Löschteich hinauf zum Gasthof Daute möglich und sinnvoll ist, um von dort mit einer Pumpe Löschwasser entnehmen zu können.
Es wird des Weiteren geprüft, ob ein Wassertank in Kesbern aufgestellt werden oder ein bereits vorhandener unterirdischer Wasserbehälter wieder nutzbar gemacht werden kann.
Eine weitere Überlegung von Stadtverwaltung und Feuerwehr ist, „alte“ Feuerwehr-Fahrzeuge in Zukunft zu behalten, um einen Pendel-Verkehr noch effizienter zu machen.
„Sobald diese Sofortmaßnahmen abgeschlossen sind, soll ein „Löschwasser-Kataster“ aufgestellt werden, um den Status quo im ganzen Stadtgebiet transparent darzustellen“, berichtet Bürgermeister Michael Joithe. „Das soll dann gemeinsam mit der Politik diskutiert werden.“
Der Einsatz in Kesbern wird im nächsten Feuerwehrausschuss am 21. September erörtert werden. Dann wird die Verwaltung Vorschläge für die zum Ende des Jahres anstehende Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes vorlegen. Denkbar wäre zum Beispiel auch die Errichtung weiterer Löschteiche.
Redaktion
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