Iserlohn. (ERGI) Jens Behrendt war stinksauer nach dem Abpfiff. „Wir spielen 50 Minuten lang gegen einen Viererblock, ohne ein Mittel zu finden. Und das gegen eine U20-Auswahl!“, polterte der ERG-Trainer gegen die Ideenlosigkeit seiner Mannschaft, die trotz personellem Engpass immerhin mit vier aktuellen Nationalspielern antrat. Schließlich schoss er seine Kritik: „Das ist für mich eine gefühlte Niederlage …“
Mit großer Cleverness und perfekter Taktik düpierte der RSC Cronenberg den zwar dezimierten, aber mit immerhin vier Nationalspielern angetretenen Meister aus Iserlohn, der bis wenige Minuten vor dem Ende noch wie der sichere Sieger aussah.
Schon der Start ging an die eigentlich nur eine verstärkte U20-Auswahl aufbietenden Löwen, denn Kay Hövelmann erzielte nach nicht einmal vier Minuten das 1:0. Doch lange konnten sich die Cronenberger auf diesem kleinen Polster nicht ausruhen. Die Iserlohner krempelten die Ärmel hoch, kämpften sich in die Begegnung und glichen schließlich durch Kai Milewski aus (9.).
Dieses Zwischenresultat hatte dann zwar länger Bestand, doch der Meister erarbeitete sich immer mehr Feldanteile. Einzig mit der 4er-Raute der RSC-Abwehr hatten die Sauerländer ihre Probleme, fanden partout keinen Ansatzpunkt. Und die wenigen Chancen, die sich boten, wurden dann auch noch fahrlässig liegen gelassen. Erst per Penalty kamen die Gäste zur Führung, Sergio Pereira vollstreckte souverän (17.).
Als kurz vor der Pause Nils Hilbertz zum 3:1 traf, schien die Richtung der Begegnung vorgegeben. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Iserlohner alles fest im Griff, Cronenberg war maßgeblich mit Defensivarbeiten beschäftigt. Doch der Titelverteidiger versäumte es, den Sack zuzumachen. Chancen dazu gab es im halben Dutzend, insbesondere in der Phase nach Wiederanpfiff, wo auch der Direkte nach 10. RSC-Teamfoul ungenutzt blieb (28.).
Und die mangelhafte Chancenverwertung sollte sich rächen: Sechs Minuten vor dem Abpfiff zog Jan Vester einfach mal ab und traf zum 2:3 in die ERG-Maschen (44.). Nun plötzlich drehte sich das Kräfteverhältnis. Iserlohn antwortet mit blindem Anrennen, die Gastgeber dagegen bewahrten kühlen Kopf – und kamen immer wieder zu guten Chancen. So war das 3:3 durch Adrian Börkei die logische Konsequenz (46.). Und mit etwas mehr Glück wäre sogar fast noch der Siegtreffer gelungen.
RSC Cronenberg: E. Soriano, A. Modrzewski; M. Bernadowitz, J. Vester (1), K. Hövelmann (1), K. Riedel, L. Seidler, L. Friese, Ad. Börkei (1), Aa. Börkei. – ERG Iserlohn: P. Glowka, T. Sato; C. Nunez, N. Hilbertz (1), K. Milewski (1), S. Pereira (1), T. Fischer, A. Costa. – Schiedsrichter: T. Ullrich / S. Goldhausen.
Torfolge: 1:0 (4.) K. Hövelmann, 1:1 (9.) K. Milewski, 1:2 (17./Penalty) S. Pereira, 1:3 (21.) N. Hilbertz, 2:3 (44.) J. Vester, 3:3 (46.) Ad. Börkei. – Zeitstrafen: Cronenberg 0 min – Iserlohn 2 min (A. Costa/23.). – Teamfouls: Cronenberg 13 – Iserlohn 8.
Redaktion
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