Iserlohn. (PM Stadt Is.) Der Iserlohner Weihnachtsmarkt 2020 ist abgesagt: Diese Entscheidung hat der Verwaltungsvorstand der Stadt Iserlohn in Abstimmung mit dem Stadtmarketing am... Absage des Iserlohner Weihnachtsmarktes

„Weihnachtliches Barendorf“ / © Jan R. Schäfer

Iserlohn. (PM Stadt Is.) Der Iserlohner Weihnachtsmarkt 2020 ist abgesagt: Diese Entscheidung hat der Verwaltungsvorstand der Stadt Iserlohn in Abstimmung mit dem Stadtmarketing am Donnerstagmorgen getroffen.

Aufgrund der sich zuspitzenden pandemischen Lage im Märkischen Kreis und den auch in Iserlohn stetig steigenden Erkrankungszahlen sowie den am Mittwochabend von Bund und Ländern angekündigten einschneidenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie hält der Verwaltungsvorstand diese Absage für unausweichlich. „In dieser besonderen Zeit sind besondere, zum Teil auch unpopuläre Maßnahmen nötig. Wir wissen um die Bedeutung des Weihnachtsmarktes für die Innenstadt, die Bürgerinnen und Bürger und nicht zuletzt für die Schausteller, die allesamt ein rabenschwarzes Jahr hinter sich haben“, erklärt der Erste Beigeordnete Michael Wojtek. Gegenwärtig aber besitze der Schutz der Bevölkerung und die Eindämmung des Pandemiegeschehens nach Auffassung des Verwaltungsvorstandes eindeutige Priorität.

Dabei wurden gerade in den vergangenen Tagen seitens des Stadtmarketings die Verträge mit den Schaustellern geschlossen, Dienstleister beauftragt und die Planungen für das Gelände feinjustiert. „Herzblut des Teams, ein ausgefeiltes Hygienekonzept und zahlreiche Arbeitsstunden, stecken in den Vorbereitungen des Weihnachtsmarktes“, erklärt Dirk Matthiessen, Leiter des Stadtmarketings. „Aus zahlreichen Gesprächen mit den Schaustellern wissen wir um deren Nöte und Ängste, doch jetzt müssen wir uns allesamt, im nahezu letzten Moment, dem Virus geschlagen geben. Das fällt uns als Verantwortliche nicht leicht, aber wir tragen eine große Verantwortung, der wir nur noch auf diese Weise gerecht werden können.“ So sollte der Markt schon in der zweiten Novemberwoche aufgebaut werden und am 19. November beginnen. Über vier Wochen war ein buntes Marktgeschehen mit den altbekannten und beliebten Schaustellern auf dem Alten Rathausplatz und in der Unnaer Straße geplant. Aufgrund des selbstauferlegten Alkoholverbotes zwar ohne Glühwein, dafür mit Punsch und kulinarischen Leckereien, vom Crêpe über Backkartoffeln bis hin zu gebratenen Champignons und Weihnachtsmitbringseln aus dem Erzgebirge. Dazu wäre für die kleinsten Iserlohner auch eine Runde auf dem Kinderkarussell möglich gewesen.

Doch trotz eines strikten, sehr defensiv ausgerichteten und mit dem Ordnungsamt abgestimmten Hygienekonzepts, das in den vergangenen Wochen erarbeitet und immer wieder neu angepasst wurde, wird eine Einhaltung der Vorgaben, die aus den Bund-Länder-Beschlüssen resultieren, immer schwieriger – gleichwohl Spezialmärkte derzeit noch nicht explizit verboten sind. Möglich wäre nun nur noch ein Markt der Verbote und Restriktionen, geprägt von patrouillierenden Sicherheitskräften, die Gruppen aus mehr als zwei Hausständen trennen müssten. „Die Schausteller waren schon zu sehr vielen Zugeständnissen im Bereich der Kontrolle, Abstandswahrung und Reinigungsleistungen bereit“, erzählt Matthiessen weiter, „aber mit den neuen Maßnahmen geht jeglicher Flair des Weihnachtsmarktes verloren. Nicht mal der Verzehr auf der Veranstaltungsfläche wäre möglich. Und auch das Kinderkarussell dürfte sich nicht drehen.“

Zudem besteht aufgrund aller Vorüberlegungen bei Land und Bund und der immer weiter steigenden Erkrankungszahlen immer noch ein erhebliches Risiko, dass es zu einem erneuten, kompletten Lockdown kommt und der Markt gänzlich im Vorwege oder während des Betriebs abgesagt wird und dadurch Kosten und Nutzen in keinem angemessenen Verhältnis mehr stehen würden. „Gleichwohl das größte Risiko, das wir scheuen, natürlich ist, und dessen Wahrscheinlichkeit leider auch immer weiter steigt, dass sich die Besucher des Marktes untereinander anstecken und unsere städtische Veranstaltung zu einem Multiplikator der Pandemie wird. Dafür haben wir eine Vorbildfunktion als öffentliche Einrichtung und sind uns dieser immensen Verantwortung für die Bürger unserer Stadt auch in vollem Umfang bewusst“, betont Michael Wojtek.

Was der Innenstadt am Ende bleibt, ist eine weihnachtliche Dekoration der Straßen. So werden die im vergangenen Jahr angeschafften Drahtringe wieder die Fußgängerzone erhellen – und das sogar an deutlich mehr Standorten als im letzten Jahr. Zudem sollen Weihnachtsbäume und weitere Dekorationen für eine weihnachtliche Atmosphäre beim Einkaufsbummel sorgen. „Uns ist es ein Anliegen, dass die Bürger trotz oder gerade aufgrund der Situation eine besondere Wohlfühlatmosphäre in der Stadt erfahren und sie gerne hier her kommen, um ihre Weihnachtsgeschenke zu kaufen, um damit auch den örtlichen Handel zu unterstützen. Denn auch dieser hat in den vergangenen Monaten eine harte Zeit durchgemacht“, erklärt Matthiessen die Bestrebungen um mehr Dekoration, „die aber sicher nur ein schwacher Trost für den abgesagten Weihnachtsmarkt sein kann.“

Redaktion

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