Märkischer Kreis. (pmk) Der Kreisjugendhilfeausschuss tagte unter Vorsitz von Stefan Herbel im Forum des Berufskollegs des Märkischen Kreises in Iserlohn. Auf der Tagesordnung stand... Märkischer Kreis: Mehr Geld für die Kindertagespflege – Kinder- und Jugendförderplan verabschiedet

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Märkischer Kreis. (pmk) Der Kreisjugendhilfeausschuss tagte unter Vorsitz von Stefan Herbel im Forum des Berufskollegs des Märkischen Kreises in Iserlohn. Auf der Tagesordnung stand unter anderem auch die Verabschiedung des Kinder- und Jugendförderplans.

In seiner Sitzung im Berufskolleg des Märkischen Kreises in Iserlohn votierte der Jugendhilfeausschuss einstimmig für eine Überarbeitung der Richtlinien für laufenden Geldleistungen in der Kindertagespflege. Sie beinhalte, so Mathias Sauerland, Fachdienstleiter Jugendförderung und Kinderbetreuung, auch eine Erhöhung der Entgelte der Kindertagespflegpersonen um rund 15 Prozent.

Seit 2009 wurden die Entgelte nicht mehr angehoben. In den letzten Jahren sei das Anforderungsprofil erheblich gestiegen.

Im Rahmen der Kindergartenbedarfsplanung bewilligt der Jugendhilfeausschuss einen Zuschuss mit Landesmitteln zur Flexibilisierung der Betreuungszeiten der AWO Kita „Mittendrin“ Schalksmühle und der AWO Kita „Wundertüte“ Halver. Das Flexibilisierungsangebot sieht in Schalksmühle eine durchgängige Öffnung während der Sommerferien vor. Für die Kindergartenjahre 20/21 und 21/22 erhält die AWO Kita „Mittendrin“ je einen Zuschuss in Höhe von 38.025 Euro. In Halver sieht das Flexibilisierungsangebot eine tägliche Öffnung ab 6.45 Uhr vor. Die Kita „Wundertüte“ erhält für das Kindergartenjahr 21/22 einen Zuschuss von rund 3.868 Euro.

Viel Lob des Jugendhilfeausschusses erntete der Kinder-und Jugendförderplan 2021 bis 2025. Er wurde einstimmig verabschiedet. Fabian Kläs von der Stabstelle Jugendhilfeplanung kristallisierte fünf Entwicklungsschwerpunkte heraus:
Stichwort Partizipation: In der Kinder und Jugendarbeit sollen in den nächsten fünf Jahren verschiedene Beteiligungsformate in den Städten und Gemeinden unter Mitwirkung junger Menschen sowie der Kommunalpolitik durchgeführt und etabliert werden. In den Jugendzentren werden Jugendliche stärker in die Programmgestaltung und bei der Festlegung von Öffnungszeiten einbezogen. Der Erzieherische Kinder- und Jugendschutz beabsichtigt, in den nächsten Jahren Gleichaltrige zu Themen wie Suchtprävention und Medienkompetenz auszubilden, um eine „Beratung auf Augenhöhe“ zu gewährleisten.

Stichwort Prävention: Neben der Sucht- und Gewaltprävention, der Prävention von Extremismus sowie der Medienerziehung rückt der Schutz vor sexualisierter Gewalt immer mehr in den Fokus. Spätestens im Grundschulalter sollte jedes Kind die Möglichkeit erhalten, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Sie sollen lernen, wo sie Hilfe suchen und finden können. Gleichzeitig sollen Erziehungsberechtigte für das Thema sensibilisiert werden. Besondere Aufmerksamkeit kommt dem Thema Sexuelle Gewalt in digitalen Medien zu. Wenn es darum geht sich besonders cool oder sexy darzustellen, können Kinder in sozialen Netzwerken wie WhatsApp, Instgramm, TikTok und Online-Spielen wie Minecraft oder Fortnite unangenehme oder gefährliche Erfahrungen machen. Hier hat sich das Jugendamt die Aufklärung von Eltern und Fachkräften auf die Fahnen geschrieben. In Fortbildungen sollen Möglichkeiten der Prävention und Intervention aufgezeigt werden. Um Übergriffen zu begegnen, setzt sich das Jugendamt für den Ausbau von Schutzkonzepten in Vereinen und Verbänden, Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie in Schulen ein. Besonderes Augenmerk richtet das Jugendamt auch auf die Zunahme von sexuellen Grenzverletzungen unter Kindern und Jugendlichen.

Stichwort ehrenamtliches Engagement: Das Jugendamt will ehrenamtliches Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit weiter aufwerten. Ein Arbeitskreis mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen Kirche, Sport, Feuerwehr und Jugendeinrichtungen soll ein Konzept zum „Jahr des Ehrenamtes“ entwickeln.

Stichwort politische Bildung: Das Jugendamt begreift politische Jugendbildung als Querschnittsaufgabe. Zu den Zielen gehören die Prävention vor Extremismus sowie die Förderung und Stärkung der Demokratie. Dazu dienen unter anderem Seminare, Fachtagungen, Fort- und Weiterbildungen, projektorientiertes Arbeiten, Beteiligungsprozesse in den Kommunen, Theaterveranstaltungen, Planspiele und Netzwerke.

Stichwort Öffentlichkeitsarbeit: Einen weiteren Schwerpunkt setzt die Kinder- und Jugendarbeit auf das Thema Öffentlichkeitsarbeit. Hier sei neben den klassischen Medien eine verstärkte Präsenz in den Social Media Kanälen erforderlich. Unter anderem sollen kurze Videoclips entstehen, um so auf die vielfältigen Angebote der Jugendförderung aufmerksam zu machen.

Redaktion

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