Eintracht Hagen: Klassenrhalt geschafft, Pfannenschmidt wird Master Coach Eintracht Hagen: Klassenrhalt geschafft, Pfannenschmidt wird Master Coach
Hagen. (PM Eintracht) Es ist geglückt: Dank eines deutlichen Erfolges des Bergischen HC gegen die HSG Konstanz und einem gleichzeitigen Sieg gegen den ThSV... Eintracht Hagen: Klassenrhalt geschafft, Pfannenschmidt wird Master Coach

Hagen. (PM Eintracht) Es ist geglückt: Dank eines deutlichen Erfolges des Bergischen HC gegen die HSG Konstanz und einem gleichzeitigen Sieg gegen den ThSV Eisenach sicherten sich die Handballer des VfL Eintracht Hagen am 33. Spieltag endgültig den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga. „Das ist etwas ganz Besonderes, ein großes Kompliment an meine Mannschaft“, resümierte ein sichtlich ergriffener Cheftrainer Niels Pfannenschmidt nach dem Schlusspfiff.

In den ersten Sekunden war den Gastgebern anzumerken, dass sie bis in die Haarspitzen motiviert waren, gleich den ersten Matchball zum Liga-Verbleib zu verwandeln. Bis zum 4:2 (6.) von Daniel Mestrum spielten nur die Grün-Gelben. Doch dann kam ein kurzer Bruch ins Spiel der Gastgeber, der drei Treffer der Gäste zur Folge hatte. Kapitän Sebastian Schneider und Co. fanden jedoch schnell wieder in die Spur und mussten sich am Ende ärgern, dass sie zum Pausentee nur mit einem Treffer führten.

In die zweite Halbzeit starteten die Grün-Gelben erneut wie die Feuerwehr, schienen so schnell wie möglich die Vorentscheidung herbeiführen zu wollen. Triebfeder bei diesem Unterfangen war der angeschlagene Bartosz Konitz, der nach dem Seitenwechsel den guten Schneider ersetzte. Beim 19:15 (39.) von Tilman Pröhl – auf Anspiel von Konitz – hatte sich die Eintracht erstmals auf vier Treffer abgesetzt.

Wer nun glaubte, dass der VfL bis zur Schlusssirene marschieren sollte, sah sich indes getäuscht. Es entwickelte sich ein echter Krimi – was auch damit zusammenhing, dass die Pfannenschmidt-Sieben nach einer Manndeckung gegen Bartosz Konitz all zu oft nicht die richtigen Mittel fand, um zum Erfolg zu kommen.

Die letzten Sekunden hatten es dann in sich: Nach dem 28:27 von Pröhl (58.) fiel 2:25 Minuten kein Treffer, ehe Eisenach elf Sekunden vor dem Ende zum 28:28-Ausgleich kam. Doch ein Schnitzer in der Defensive beim schnellen Gegenangriff der Hagener ließ Jan von Boenigk frei zum erfolgreichen Torwurf kommen – der einen wahren Jubelsturm freisetzte.

„Wir sind mit 0:14 Punkten gestartet, haben seitdem eine herausragende Punktausbeute verzeichnet. Wir haben eine eingeschworene Mannschaft, die auch nach dem schlechten Start richtig gut trainiert und an ihre Stärken geglaubt hat. Das war sicherlich einer der Schlüssel für unseren Erfolg“, analysierte Pfannenschmidt.

Sein Gegenüber Arne Kühr ging indes hart mit seinen Farben ins Gericht. „Wir sind im Prinzip das ganze Spiel nur hinterher gerannt. Und wenn man sich dann zu kurz vor Schluss den Ausgleich erarbeitet, diesen Erfolg dann aber mit einer dämlichen Abwehraktion wieder einreißt, dann hat man es auch nicht verdient, hier einen oder zwei Punkte mitzunehmen“, resümierte Kühr.

VfL: Mahncke, Jerkovic; Lindner (n.e.), Kress (3/1), Tubic (5), Pröhl (2), Schneider (2), Fauteck, Konitz (3), Saborowski (1), Bergner (n.e.), Waldhof (3), Bornemann (n.e.), Mestrum (6/1), von Boenigk (4).

ThSV: Gorobtschuk, Redwitz; Iffert (n.e.), Küstner (n.e.), Wöhler (5), Meoki-Etxebeste, Luther (n.e.), Gerlich (5/1), Miljak (2), Schliedermann (6), Hansen (1), Streckhardt (n.e.), Popa (n.e.), Niemeyer (1), Weyrauch (6), Saul (2).

Niels Pfannenschmidt wird Master Coach

Als nationaler wie internationaler Meilenstein entpuppte sich die erste Auflage des Master Coach, den der Deutsche Handballbund (DHB) zur Saison 2015/16 erstmals nach den Richtlinien der Europäischen Handballföderation (EHF) angeboten hatte. Der Master Coach ist die höchste europäische Trainerlizenz und wird zukünftig in diversen Wettbewerben (beispielsweise Nationalmannschaft, Champions League, EHF-Pokal) verpflichtend sein. Bei der zweiten Auflage in Deutschland, die ab Mittwoch beginnt, wird mit Niels Pfannenschmidt auch der Cheftrainer des Zweitligisten VfL Eintracht Hagen zu dem illustren Teilnehmerfeld gehören.

Die Neuauflage ist erneut in drei Ausbildungsmodule gegliedert, die in insgesamt 160 Ausbildungsstunden an drei Mal fünf Tagen vermittelt werden. Die Schwerpunkte der Module liegen im Wesentlichen auf folgenden Bereichen: Handballspezifische Inhalte aus dem Technik-/Taktikbereich, Spielanalyse und Trainingssteuerung auf höchstem internationalen Niveau, sportwissenschaftliche Themen aus den Disziplinen Sportmedizin, Bewegungslehre, Trainingswissenschaften, Coaching-Aspekte, etwa das Führen im obersten internationalen Leistungssegment, neuste Trends und wissenschaftlich begleitete Ansätze im Athletiktraining sowie psychologische Fragestellungen.

„Das wird sicherlich super-interessant. Ich freue mich auf interessante Teilnehmer und Themen, die uns von tollen Referenten näher gebracht werden“, erklärt der Ostwestfale mit Blick auf den Ausbildungsstart. Zu den Teilnehmern gehören unter anderem Florian Kehrmann, Kai Wandschneider und Bundestrainer Christian Prokop, der zudem selbst bei einem der Themenkomplexe als Referent im Einsatz ist. An der Spitze der Referenten stehen von Seiten der EHF der Tscheche Michal Barda und Dr. Rolf Brack. „Der Austausch mit den Teilnehmern und Referenten neben den Vorträgen ist ebenfalls Gold wert“, unterstreicht Pfannenschmidt mit Blick auf den Netzwerk-Gedanken, der solch einer Veranstaltung ebenfalls beiwohnt.

Für Pfannenschmidt bedeutet der Lehrgang indes auch einen immensen Mehraufwand. „Freitag fahre ich mit dem ICE zu unserem Spiel in Saarlouis, danach direkt wieder zurück nach Hamburg“, berichtet Pfannenschmidt, der die Trainingswoche indes bereits komplett geplant und mit seinem Co-Trainer Pavel Prokopec abgestimmt hat, der die Einheiten leiten wird.

Foto: Hagens Trainer Niels Pfannenschmidt – © by Sportstimme (MK)

Redaktion

No comments so far.

Be first to leave comment below.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert