Iserlohn. (PM Stadt Is.) Wie alle Kultureinrichtungen ist das Stadtarchiv Iserlohn zurzeit aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus geschlossen. Interessierte haben aber trotzdem die Möglichkeit,... Online-Angebote des Stadtarchivs Iserlohn nutzen!

Iserlohn. (PM Stadt Is.) Wie alle Kultureinrichtungen ist das Stadtarchiv Iserlohn zurzeit aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus geschlossen.

Interessierte haben aber trotzdem die Möglichkeit, zu einzelnen lokalgeschichtlichen Themen zu recherchieren. Verschiedene digitale Angebote des Stadtarchivs Iserlohn und von anderen Anbietern stehen online kostenfrei für jedermann zu Verfügung.

Zu den online verfügbaren Digitalisaten gehören:

  • Iserlohner Adressbücher 1866 bis 1950
  • Iserlohner Magistrats- und Ratsprotokolle 1837 bis 1953
  • Bürgerbuch der Stadt Iserlohn 1670 bis 1809
  • Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung 1842 bis 1945
  • Iserlohn-Literatur (in der Universitäts- und Landesbibliothek Münster)

Iserlohner Adressbücher 1866 bis 1950
Als eines der ersten Archive bundesweit hat das Stadtarchiv Iserlohn bereits Anfang der 2000er Jahre die Einwohner-Adressbücher von Stadt und Kreis Iserlohn digitalisieren lassen. Adressbücher gehören zu am meisten genutzten Quellen des Stadtarchivs. Unter der häufigen Benutzung haben die seltenen Originalbücher jedoch gelitten: Seiten sind eingerissen oder lose. Auch die schlechte Papierqualität sorgte dafür, dass der Erhalt der Adressbücher gefährdet war. Mit der Digitalisierung der Bücher ist eine unkomplizierte Nutzung möglich.

Die Adressbücher liegen für die Stadt Iserlohn von 1866 bis 1920/21 digital vor. Sie enthalten in der Regel einen Behördenteil, ein alphabetisches Einwohnerverzeichnis (mit Berufsangaben), ein alphabetisches Straßenverzeichnis und ein Branchenregister. Die Adressbücher des Stadt- und Landkreises Iserlohn für die Jahre 1896 sowie 1922/23 bis 1950 umfassen neben Iserlohn außerdem die Städte Hemer, Hohenlimburg, Letmathe, Menden und Schwerte sowie die Ämter Ergste, Hemer, Menden, Oestrich und Westhofen. Einige Adressbücher bieten noch zusätzliche Informationen, z.B. Angaben über die industrielle Entwicklung, Firmen- und Handelsregister, kirchliche Einrichtungen, Vereine und Verbände, Hauseigentümer- und Straßenlisten, Verzeichnisse der Orden- und Ehrenzeichenträger sowie Veteranenlisten. Allerdings ist nicht jede Person ist in den historischen Adressbüchern zu finden. In der Regel sind nur Familienvorstände und allein lebende Personen aufgeführt. Für familien- oder firmengeschichtliche Recherchen sind die Adressbücher allerdings eine unverzichtbare Quelle.

Ein Zugriff auf die Adressbücher ist möglich unter: www.stadtarchiv-iserlohn.de (bitte Bestände & Recherche/Adressbücher digital anklicken)

Iserlohner Magistrats- und Ratsprotokolle 1837 bis 1953
2013/14 beteiligte sich das Stadtarchiv Iserlohn neben 31 anderen Kommunalarchiven an einem DFG-Projekt des LWL-Archivamtes für Westfalen zur Digitalisierung von Protokollserien aus kommunalen Archiven. Zunächst konnten über 80 Protokolle von Sitzungen des Magistrats (1837-1845 und 1867-1933), der Stadtverordnetenversammlung und des Rates der Stadt Iserlohn (1850-1936 und 1945-1953) digitalisiert werden. Aus Gründen des Datenschutzschutzes wurde in dem Projekt das Jahr 1953 als Enddatum gewählt.

Bürgerbuch der Stadt Iserlohn 1670 bis 1809
Zusätzlich konnte im Rahmen des DFG-Projektes noch das Bürgerbuch der Stadt Iserlohn digitalisiert werden. Das um 1670 angelegte Bücherbuch wurde angelegt, weil ältere Aufzeichnungen wahrscheinlich 1653 beim Stadtbrand vernichtet worden waren. Es enthält zunächst allgemeine Angaben zum Iserlohner Bürgerrecht, ein Verzeichnis der 1670 in Iserlohn wohnenden Bürger, Listen von Ratsherren (1659-1716) und Bürgermeistern (1619-1806) sowie Bestimmungen zu Bürgermeisterwahlen u.ä. Den umfangreichsten Teil des Buches stellt das chronologische Verzeichnis der neu aufgenommenen Bürger der Stadt (1671-1802) dar. Spuren der Stadtgeschichte sind auch an dem Buch selbst abzulesen: im hinteren Teil des Bandes weisen mehrere Seiten Brandschäden auf. Vermutlich sind diese 1677 bei einem Stadtbrand entstanden. Eine Hilfe bei der Arbeit mit den Digitalisaten des Bürgerbuchs bietet Band 2 der Iserlohner Stadtgeschichte von Wilhelm Schulte, der 1938 erschienen ist. Schulte bietet nach einer kurzen Einführung auf S. 418-470 seines „Iserlohner Urkundenbuches“ eine Abschrift des Bürgerbuchs.

Die Protokollserien und das Bürgerbuch sind abrufbar unter www.stadtarchiv-iserlohn.de (bitte Bestände & Recherche/Digitalisierte Bestände anklicken)

Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung 1842 bis 1945
Historische Zeitungen sind wichtige Quellen zur Orts- und Regionalgeschichte. Sie stellen eine wertvolle Ergänzung zur amtlichen Überlieferung dar, da mit ihnen Lücken in der Überlieferung geschlossen werden können und zudem zeitgenössische Sichtweisen auf Personen und Ereignisse.

Als bisher einziges Archiv aus dem Märkischen Kreis beteiligt sich das Stadtarchiv Iserlohn am Zeitungsportal NRW. Bei diesem landesweiten Projekt der Universitäts- und Landesbibliotheken Bonn, Münster und Düsseldorf, des Hochschulbibliothekszentrums des Landes NRW und des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum werden Mikrofilme von historischen Zeitungen aus kommunalen und staatlichen Archiven und Bibliotheken digitalisiert und kostenfrei online im Internet zugänglich gemacht. Das 2017 gestartete Projekt wird durch das NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft gefördert. Aus rechtlichen Gründen werden zunächst die Mikrofilme von Zeitungsausgaben bis 1945 digitalisiert. Das Angebot des Zeitungsportals wird in den nächsten Jahren stetig ausgebaut.

Die erste gedruckte Zeitung in Iserlohn erschien am 1. Januar 1820 („Iserlohner Wochenblatt“ später „Iserlohner Zeitung“). Ende Mai 1836 erschien erstmals der „Öffentliche Anzeiger für die Grafschaft Limburg“. Im Juli 1842 kaufte der Buchdrucker Johann Peter Wichelhoven aus Iserlohn diese Zeitung auf und verlegte Druck- und Verlagsort von Hagen nach Iserlohn. Am 1. August 1849 wurde der Name in „Iserlohner Kreisblatt“ geändert. Am 18. März 1875 kam die Zeitung erstmals unter dem Namen „Iserlohner Kreisanzeiger“ heraus. 1891 wurde der Verlag der „Iserlohner Zeitung“ integriert und der Titel ab 1. Oktober 1891 in „Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung“ (IKZ) geändert. Die Zeitung hatte eine national-konservative Ausrichtung und entsprach während der NS-Zeit der nationalsozialistischen Propaganda, was 1945 zum Verbot bis November 1949 führte. Unter dem Namen „Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung“ (IKZ) erscheint die Zeitung bis heute.

Das Stadtarchiv Iserlohn konnte an der ersten Förderphase des Projektes teilnehmen, ohne das damit Kosten verbunden waren. Das Portal wurde im Sommer 2018 frei geschaltet. Die ersten Ausgaben der Lokalzeitung „Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung“ sowie der Vorläuferzeitungen gingen im Herbst 2018 online und verzeichneten bis Jahresende 2018 schon über 6.700 Zugriffe. Im Jahr 2019 wurden die Iserlohner Zeitungen von über 3.900 Nutzern im Internet besucht und fast 187.000 einzelne Zugriffe registriert.

Parallel zur Beteiligung des Stadtarchivs Iserlohn am Projekt Zeitungsportal NRW übergab die Zeitungsverlag Iserlohn, Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung (IKZ), Wichelhoven-Verlags-GmbH & Co. KG Ende 2017 den Altbestand der historischen Originalausgaben des IKZ sowie der Vorläuferzeitungen als Depositum an das Stadtarchiv. Nahezu 300 einzelne Zeitungsbände aus den Jahren 1845 bis 1945 ergänzen seitdem den Bestand des Stadtarchivs. Aus konservatorischen Gründen ist eine Nutzung der Originalbände nicht möglich. Im Stadtarchiv stehen Mikrofilme zur Einsichtnahme zur Verfügung.

Die Iserlohner Digitalisate umfassen den Zeitraum 1842 bis 1945.

Ein Zugriff auf die Iserlohner Zeitungen ist möglich unter: https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/titleinfo/4660681

Iserlohn-Literatur in der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
Seit einigen Jahren bietet die Universitäts- und Landesbibliothek Münster im Internet einen freien Zugang zu digitalisierten Buch- und Zeitschriftenbeständen sowie zu älterer Literatur und wertvollen Sammlungen. Tausende Bücher, aber auch z. T. Jahrhunderte alte, seltene Drucke und Handschriften aus und über Westfalen wurden digitalisiert und für die Onlinestellung vorbereitet. Der Bestand des digitalen Lesesaals wird laufend erweitert.

Zu den im Portal frei geschalteten Buchbeständen zählen auch zahlreiche regional- und lokalgeschichtliche Werke. Für den Raum Iserlohn sind die Bücher über die historischen Territorien, zu denen das heutige Stadtgebiet früher gehörte, von besonderem Interesse. Per Mausklick finden sich schnell digitalisierte Werke zu den Grafschaften Mark und Limburg sowie zum Herzogtum Westfalen. Zur Geschichte Iserlohns sind längst vergriffene und nur noch in wenigen Bibliotheken sowie im Stadtarchiv Iserlohn vorhandene Bücher im Internetangebot der Universitäts- und Landesbibliothek zu finden. Darüber hinaus Bücher aus den Iserlohner Verlagen Bädeker und Langewiesche sowie Veröffentlichungen von Iserlohner Autoren wie Heinrich Turk und Julius Köster.

Zu den kürzlich eingestellten digitalisierten Iserlohn-Büchern zählt auch die zweibändige Stadtgeschichte von Wilhelm Schulte, die 1937/38 anlässlich der 700-Jahrfeier Iserlohns erschien. Eine Digitalisierung und Onlinestellung wurde durch die Bemühungen des Stadtarchivs Iserlohn möglich. Da die Kinder von Prof. Dr. Wilhelm Schulte bzw. deren Rechtsnachfolger der erforderlichen Rechteübertragung zugestimmt haben, konnte das Stadtarchiv Iserlohn der Universitäts- und Landesbibliothek die Digitalisierung und Onlinestellung ermöglichen.

Einige der wichtigsten historischen Iserlohn-Publikationen, die online verfügbar sind:

  • Steinen, Johann Diederich von: Versuch einer Westphälischen Geschichte, besonders der Grafschaft Mark / Theil 1, Stück 3: Historie des Amts Iserlon. Dortmund: Bädeker, 1749.
  • Steinen, Johann Diederich von; Weddigen, Peter Florenz (Hrsg.): Johann Diederich von Steinen, Ev. Luth. Pred. zu Frömern … Westphälische Geschichte / Theil 1, Stück 3: Historie des Amts Iserlon. Lemgo: Meyer, 1755.
  • Giffenig, Johann B.: Historisch-Statistische Nachrichten von der Stadt Iserlohn, ihren Forsten, geistlichen Stiftungen, Fabriken, Gewohnheits-Rechten und Privilegien. Dortmund: Expedition d. Westf. Anzeigers, 1802.
  • Lecke, Robert (Hrsg.): Chronik der Stadt Iserlohn und ihrer wichtigsten Umgebungsorte. Iserlohn: Selbstverl. des Verf.; in Kommission bei Ferdinand Bischoff, o.J. [1862].
  • Woeste, Friedrich: Iserlohn und Umgegend. Beiträge zur Ortsnamendeutung, Ortsgeschichte und Sagenkunde. Iserlohn: Bädeker, 1871.
  • Berichte über die Verwaltung und den Stand der Gemeinde-Angelegenheiten der Stadt Iserlohn. Iserlohn 1879/80 bis 1900.
  • Etats und Haushaltspläne der Stadt Iserlohn. Iserlohn 1879/80 bis 1900.
  • Köster, Julius: Die Iserlohner Revolution und die Unruhen in der Grafschaft Mark Mai 1849 ; nach amtlichen Akten und Berichten von Zeitgenossen. Berlin: Reuther & Reichard, 1899.
  • 150 Jahre Evangelisches Waisenhaus Iserlohn 1776/1926. Iserlohn, 1926.
  • Schulte, Wilhelm: Iserlohn. Band 1: Die Geschichte einer Stadt; Band 2: Iserlohner Urkundenbuch. Iserlohn: Wichelhoven, 1937/38.

Die Internetseite der Universitäts- und Landesbibliothek zu den digitalen Sammlungen ist erreichbar unter: http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/

Redaktion

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